Von Manfred Malinka


Mit dem zweiten Sieg des RB Leipzig hintereinander nach dem dritten Finaleinzug in Folge endete der 18. Geraer BAMBINI-Cup des VfL 1990 für U8-Junioren in der Panndorfhalle. Im Finale der über sechsstündigen hochkarätigen Veranstaltung um den Pokal der Geraer Oberbürgermeisterin und die Mannschaftspokale der WBG „Glück Auf" bezwang der Vorjahressieger den 1. FC Magdeburg mit 2:0. Die Geraer Teams wurden Siebenter (JFC) und Zehnter (VfL).

Leicht verspätet musste in das Turnier für Kinder des 2008er Jahrgangs gestartet werden. Wegen starken Schneefalls kamen Teams verspätet oder fast gar nicht. Der am frühen Morgen gestartete Tross des 1. FCM kehrte wieder um, der bereits am Freitag angereiste Teil musste mit Geraer Spielern aufgefüllt werden und kam später sogar ins Finale.


Gastgeber VfL traf in der Eröffnungspartie auf den finalwürdigen Neuling FC Viktoria Berlin, der in der Vorrunde nur RB 2:3 unterlag, und musste beim 1:6 gleich mal tief schlucken. Janne Heuschkel hatte das erste Geraer Tor im Turnier erzielt. Besser dagegen halten konnte ein weiterer Neuling. Der JFC Gera trotzte dem 1. FCM zum Auftakt ein 2:2 ab. Moritz Lehmann und Justus Eisenträger – später Gewinner eines Feriencamp-Gutscheines bei ProSportKids – hatten die JFC-Tore besorgt. In der Folge marschierte RBL unangefochten mit 24 erzielten Toren durch das Turnier, darunter gabs wie im Vorjahr bei Zwickau gegen Weida ein 11:0, diesmal gegen den Gastgeber. Die von Rico Münch und Melanie Lewin betreute Mannschaft wiederum holte nach Platz fünf im Vorjahr diesmal keinen einzigen Punkt, verlor auch das Penalty gegen die U7 des Chemnitzer FC mit 0:1.

In der Staffel des JFC – Trainer sind Ursula Schmidt und Jens-Uwe Füldner – ging es sehr spannend und ausgeglichen zu. Das entscheidende Gruppenspiel um den Staffelsieg hatte der mit Geraern verstärkte, so musste man den Umstand, dass die Anhaltiner bis ins Endspiel marschierten, ja beschreiben, Vorjahressiebente mit 3:2 gegen den späteren Vierten (wie 2015) FSV Zwickau gewonnen. Der JFC siegte in seiner zweiten Partie gegen die um ein Jahr jüngere CFC-Mannschaft mit 2:1, trennte sich dann vom FSV Zwickau 1:1 und musste abschließend im Duell der Turnierneulinge gegen den TSV Neu-Ulm aus Bayern eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Eisenträgers Ausgleich hätte Staffelplatz drei bedeutet, so mussten die JFCer ins Penalty um Platz sieben.

Von den fünf Einzelauszeichnungen blieb diesmal keine in Ostthüringen. Magdeburg holte zwei, eine ging jeweils an Neu-Ulm, RB Leipzig und FC Viktoria Berlin. Das spricht einmal für die Klasse der Spieler, aber auch für die Ausgeglichenheit im Feld. Manfred Lindenberg aus Pößneck, Ehrenmitglied des Thüringer Fußball-Verbandes und langjähriger Begleiter des Turniers, meinte bei der stimmungsvollen Siegerehrung, bei der jedes der über 100 Kinder eine Medaille und eine Urkunde sowie jedes der zehn Teams einen Pokal erhielt: „Wir sahen heute viele talentierte Kinder, die gute Fußballkost boten. Alle Gäste des Turniers waren zufrieden und sahen ein ausgezeichnet organisiertes Thüringer Fußball-Event."



Sachen gibt’s ...



Der 1. FC Magdeburg reiste am Samstag zum BAMBINI-Cup in Gera nicht an. Er trat an zum Turnier, ja, hatte aber nur fünf Spieler auf seiner Liste. Darunter auch den später jüngsten Spieler des Turniers, den fünfjährigen Sascha May. Diejenigen, die da waren, reisten schon am Freitag an. Eigentlich wie vorgesehen und wochenlang vorher vom Gastgeber „Förderverein Fußball am Fuchsberg" angeboten. Liegt ja nahe bei einer Entfernung von 195 Kilometern, Wintermonat Januar und Turnierbeginn neun Uhr. Das wurde auch im Vorjahr so gehandhabt.


In einem nahe gelegenen Hotel und mit der Unterstützung desselben und des Fördervereins hätten zehn Magdeburger Spieler und zwei Trainer dort gratis genächtigt. Mitreisende Eltern hätten dank des Sponsorings einen reduzierten Betrag für eine Nacht bezahlt. So wäre der Vorjahressiebente allen Unwägbarkeiten der Anreise aus dem Weg gegangen. Er wollte aber nicht.

Am Mittwoch vor dem Turnier erhielt der Veranstalter per Mail die Info: „Wir benötigen keine Übernachtungen und reisen am Samstag Morgen in Gera an." Bekanntermaßen brach ausgerechnet in der Nacht zuvor ein Schneeungeheuer über die Region herein. Die früh beizeiten losgefahrenen Magdeburger kehrten letztlich wieder um. Die Fünf die da waren, haben Verwandtschaft in Gera, nächtigten aber nicht bei der, sondern – im benachbarten Hotel. Und mussten voll bezahlen. Aber mit zwei Einzelauszeichnungen für den jüngsten Spieler und das größte Kämpferherz sowie Endplatz zwei im Zehnerfeld erreichten die wackeren Fünf eine optimale Ausbeute.


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